Auf Grundlage seiner äußerst erfolgreichen aktiven Karriere als Balletttänzer, zuletzt als langjähriger Erster Solist des Wiener Staatsballetts bis September 2022, teilt Roman Lazik heute seine breitgefächerte Erfahrung und Expertise als freischaffender Ballettmeister.

Roman Lazik stammt aus Bratislava (Slowakei), wo er von 1989 bis 1996 am Eva Jaczova Tanzkonservatorium studierte. Bereits während seiner Ausbildung nahm er an zahlreichen internationalen Wettbewerben teil, im Rahmen derer er die slowakische Ballettszene erfolgreich repräsentierte.

Im Jahr 1994 erreichte er beispielsweise das Finale des internationalen Ballettwettbewerbs in Paris. Im selben Jahr belegte er den 1. Platz beim tschechoslowakischen Ballettwettbewerb in Brno. Als Finalist des Prix de Lausanne erhielt er 1995 ein zweimonatiges Stipendium an der Boston Ballet School. Bereits ein Jahr vor seinem Abschluss am Tanzkonservatorium wurde er vom Ballett des Slowakischen Nationaltheaters als Solist engagiert. 

Im Rahmen des renommierten internationalen Ballettwettbewerbs in New York erhielt Roman Lazik im Jahr 1996 als erster slowakischer Tänzer eine Medaille, gefolgt vom ersten Platz beim ÖTR Contest in Wien im selben Jahr. Seine Teilnahme an Wettbewerben beendete er 1997 erfolgreich mit dem Einzug ins Finale des Eurovision Contest of Young Dance Artists in Danzig (Polen).

Während seines zweijährigen Engagements im Ballett des Slowakischen Nationaltheaters tanzte er unter Anleitung seines Ballettmeisters Rafael Avnikjan bereits nahezu alle Titelrollen des Ballettrepertoires. In dieser Zeit erhielt er zudem zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem zweimal den Philip Morris Ballet Flower Award für den talentiertesten Nachwuchstänzer des Jahres (1995) und für den besten Tänzer des Jahres (1996), den Preis des Premierministers der Slowakei (1996) und den Preis des Literarischen Fonds der Slowakei (1999). 2019 wurde ihm der Preis des Kulturministeriums der Slowakischen Republik für "Künstlerische Leistungen im Bereich Ballett und die herausragende Vertretung der slowakischen Ballettkunst im Ausland" verliehen.

Nach diversen Engagements im außereuropäischen Ausland, unter anderem beim südafrikanischen PACT Ballet in Pretoria und beim Israel Ballet in Tel Aviv, kehrte Roman Lazik im Jahr 1999 als Erster Solist nach Bratislava zurück. Anderthalb Jahr später nahm er die Stelle eines Demi-Solisten im Bayrischen Staatsballett in München an, wo er zügig zum Solisten (2001) und schließlich zum Ersten Solisten (2003) ernannt wurde. Vier Jahre später folgte er einem Angebot des Balletts der Wiener Staatsoper, wo er im Jahr 2010 unter der Ägide des Direktors Manuel Legris zum Ersten Solisten des Wiener Staatsballetts avancierte.

Im Laufe seiner Karriere entwickelte sich Roman Lazik zum Inbegriff eines Danseur Noble, und interpretierte die wichtigsten Rollen des klassischen Repertoires in unterschiedlichen Versionen renommierter Choreographen wie Marius Petipa, Rudolf Nureyev, Patrice Bart, Vladimir Malakhov, Ray Barra, Paul Chalmer oder Pierre Lacotte.

So brillierte er unter anderem in den Hauptrollen des Prinzen in Schwanensee (Siegfrid), Giselle (Herzog Albrecht), Nussknacker, Dornröschen (Désiré), Raymonda (Jean de Brienne), Die Bajadere (Solor), La Sylphide (James) und Don Quijxote (Espada). Darüber hinaus tanzte er zahlreiche Hauptrollen in den bekanntesten Ballettstücken von George Balanchine, Jerome Robbins, Roland Petit, Frederick Ashton, Serge Lifar, Rudi van Dantzig und Harald Lander. 

Sein Wunsch nach einer breitgefächerten tänzerischen Entfaltung führte Roman Lazik auch zur Zusammenarbeit mit weltweit renommierten zeitgenössischen Choreographen, die häufig Rollen speziell für ihn kreierten. So war er ein beliebter Interpret in Ballettstücken von Jiří Kylián, Mats Ek, John Neumeier, William Forsythe, Hans van Manen, Lucinda Childs, Graeme Murphy, Twyla Tharp, Jorma Elo, Nils Christe, Boris Eifman, Jean-Christophe Maillot, Alexei Ratmansky, Christopher Wheeldon, Edwaard Liang, Ashley Page, Davide Bombana, Jiří Bubeníček, Patrik de Bana, Helen Picket, Myriam Naisi, Natália Horečná, Jacopo Godany, Martin Schläpfer und András Lukács.

Besondere Bedeutung kommt in Roman Laziks Repertoire den männlichen Hauptrollen in neo-klassischen Handlungsballetten zu. Seinen unverwechselbaren Interpretationen des Onegin und des Romeo (Onegin und Romeo und Julia von John Cranko), des Armand (Die Kameliendame von John Neumeier) sowie des Studenten des Grieux und des Kronprinzen Rudolf (Manon und Mayerling von Kenneth Mac Millan) kommen diesbezüglich besondere Bedeutung zu.

Im Lauf seiner Karriere tanzte er auf den renommiertesten Ballettbühnen der Welt, sei es das Mariinsky Theater in St. Petersburg, das Bolschoi Theater in Moskau, die Semperoper in Dresden oder die großen Theater von Paris, Tokio, Toronto, Berlin, Hamburg und Leipzig. 

Als exzellenter und verlässlicher Partner tanzte er mit weltbekannten Primaballerinas wie Lucia Lacarra, Polina Semionova, Lisa Maree Cullum, Maria Eichwald und Uliana Lopatkina.

Im Rahmen von Galas und Gastauftritten bereiste er zahlreiche Länder in Europa sowie die USA, Kanada, Japan, China, Indien und Neuseeland. 

In Wien tanzte er zudem im Rahmen des Neujahrskonzerts der Wiener Philharmoniker und des Wiener Opernballs sowie im Rahmen zahlreicher künstlerischer Wohltätigkeitsveranstaltungen.